BORG Zillertal
Doppelter Erfolg für das Bundesschulzentrum Zillertal bei der Bezirksausscheidung zum Jugendredewettbewerb
Bei der diesjährigen Vorausscheidung zum Jugendredewettbewerb am Freitag, den 8. März 2024 in der Aula des Realgymnasiums Schwaz konnten die beiden Schülerinnen Isabell Steinlechner und Bibiana Hafner, beide aus der Klasse 7G (BORG Zillertal), ihr schriftstellerisches, rhetorisches sowie schauspielerisches Talent unter Beweis stellen.
Isabell Steinlechner erreichte den hervorragenden 3. Platz in der renommierten Kategorie der ‚Klassischen Rede‘. Sie überzeugte Jury und Publikum mit einer Rede, in der sie die Wirkmacht moderner gesellschaftlicher Stereotype aufzeigte und diese als eine Ursache für das physisch-psychische Leiden von Kindern und Jugendlichen identifizierte. Steinlechner beendete ihre Darstellung mit einem eindringlichen Appell an das Publikum, für eine Gesellschaft einzutreten, in der die Einzigartigkeit eine*r jede*n geschätzt wird und in der Vielfalt und Offenheit nicht zu leeren Worthülsen verkommen, sondern tatsächliche Marker des Zusammenlebens sind.
Besonders erfreulich: Bibiana Hafner konnte die kreative Disziplin ‚Sprachrohr‘ für sich entscheiden und vertritt als Erstplatzierte dieser Kategorie den Bezirk Schwaz beim bevorstehenden Landesfinale in Innsbruck.
Bei der Darbietung von Hafner wurde es still im Saal, die emotionale Betroffenheit war fühlbar: Eine Tochter richtet sich in ihrer Gedankenwelt an ihren Vater, dieser ein Soldat an der Frontlinie. Sie imaginiert sein Tun, seine Involviertheit in die Logik des Krieges, sein Töten. Der Vater hat es bereits verlernt, das menschliche Antlitz de*r ander*en wahrzunehmen und kann so nicht ‚nicht mehr‘ töten. Letztlich fallen die Wirklichkeit der Tochter und ihr Imaginieren in einem Schuss zusammen: Der Vater zielt – in Hafners Worten – auch auf seine ‚letzte Hoffnung‘, die eigene Tochter.
Mit poetischem Feingefühl und schauspielerischer Kraft näherte sich Bibiana H. der Frage, welche Gräben ein Krieg auch innerhalb von Familien aufreißen kann: Gräben zwischen den Zurückgebliebenen und den Kämpfenden, Gräben zwischen Menschlichkeit und Empathie auf der einen Seite und Unmenschlichkeit und blindem, apathischem Gehorsam auf der anderen.
Die Schulgemeinschaft des Bundesschulzentrums Zillertal gratuliert den beiden erfolgreichen Teilnehmerinnen und wünscht Bibiana Hafner alles Gute für das Landesfinale in Innsbruck am 24. April 2024!